Welcher Akku ?
Also in meinem vorherigen Wohnwagen hatte ich als erstes einen günstigen Blei-Gel Akku mit 100Ah verbaut. Der hat 3 Jahre seinen Dienst verrichtet und wollte dann nicht mehr. Vorteil günstig. Nachteil die Spannung beim ziehen hoher Ströme wie es schon mal bei Moverbetrieb vorkommt bricht recht schnell ein. Dafür sind die Gel Akkus einfach nicht gebaut. Also wurde hier ein AGM Akku besorgt welcher schon wesentlich besser mit den hohen Strömen zurecht kommt.
Aber was mach ich mit dem neuen Wohnwagen? Eigentlich sollte ein 75Ah AGM Akku reichen. Ich habe aber immer gerne etwas Reserve. So ein AGM Akku mit 100Ah wiegt mal eben Minimum 27 kg. Einziger Vorteil der Preis. Wer einen Bleiakku längerfristig nutzen möchte, sollte ihn nicht mehr als 50% entladen besser max 30%. Das macht bei einem 100Ah Akku eine nutzbare Kapazität von max 50Ah. Das sind gerade einmal 640 Wh. Bei einer Nutzung von 50 % haben solche Akkus meist eine angegebene Lebensdauer von 600 Zyklen.
Die Alternative Lithium
Als alternative bleibt nur ein Lithium Akku. Ich spreche hier von LiFePo Akkus, welche zwar nicht ganz die Energiedichte eines Lithium Ionen Akku haben aber dafür auch nicht brandgefährlich sind. Wer erinnert sich nicht an die brennenden Samsung Galaxy Note Telefone welche bis Heute bei Airlines und Fähren verboten sind zu Nutzen. Ein fertiger Lithium Akku hat aber leider einen ganz schönen Preis und leider auch meist das Format eines Standard Akku. Dafür aber ein sehr geringes Gewicht und eine Nutzbare Kapazität von bis zu 100%. Aber auch diese Akku sollte man nicht zu tief entladen. Empfohlen wird meist nur 80-90% der Kapazität zu nutzen. Macht bei den von mir genutzten 80%(also 80 Ah) eine Leistungskapazität von 1024 Wh. Die Lebensdauer eines solchen Akku liegt dann bei Nutzung der 80% Kapazität bei ca. 3000 – 5000 Zyklen.
Ich habe für mich eine alternative zum fertigen Lithium Akku entschieden. Der Selbstbau eines LiFePo Akku ist eigentlich auch gar nicht so schwer. Vier prismatische Zellen mit je 100Ah und 3,2V ergeben in Reihe 12,8V. Dazu noch ein Batterie Management System = BMS und das wars. Der große Vorteil dieser Lösung ist die Möglichkeit den Akku so zu bauen wie man ihn braucht und natürlich das Gewicht. Im Normalfall baut man seinen Akku in einen Staukasten im Wohnwagen und Aufgrund des Gewicht möglichst nahe der Achse ein. Da der einzige Staukasten in meinem Wohnwagen der dafür in Frage kommt für den späteren Klima einbau reserviert ist, habe ich meinen Akku in den hohen Kleiderschrank eingebaut. Das hat den Vorteil, dass hier sowieso die ganze Elektrik zusammen läuft. Mein selbst gebauter Akku ist nur so hoch wie das untere vordere Brett vom Schrank.
Darüber habe ich noch ein Ladegerät vorgesehen. Vor dem Akku im Schrank ist noch Platz für den Smart Batterie Protect von Victron Energy welchen ich als Batterie Schutz und als Hauptschalter vom Batterie Computer steuern kann, die Mover Steuerung und natürlich den Solar Laderegler vorgesehen. Hier kommt dann auch noch ein Deckel drauf, damit dieses Fach im Schrank auch weiterhin nutzbar bleibt. Der Akku hat eine Höhe von ca 12 cm und kann jederzeit entnommen werden.
Das Innenleben
Der Akku ist bei mir in einem Sperrholzgehäuse untergebracht. Lithium Akkus Gasen nicht und sind auch sonst rech Pflegeleicht. In das Gehäuse wurde von mir noch eine 150A Sicherung, der Smart Shunt des Batterie Computer und ein Balancing Modul eingebaut. Wie oben schon erwähnt benötigt ein Lithium Akku ein BMS. Das BMS hat zwei Aufgaben. Erstens das Balancing um die Spannung der einzelnen Zellen immer gleich zu halten. Zweitens den Akku gegen Überladung, Unterspannung und gegen Laden bei zu niedriger Temperatur zu schützen. Den Akku Schutz habe ich derzeit mit Hilfe des Batterie Computer, des Smart Batterie Protect und der Laderegler bzw. Ladegerät realisiert. Für das Balancing ist bei mir ein aktiver Balancer vorgesehen, welcher höhere Strome zulässt und auch beim Laden und nicht nur beim Entladen wirkt.
Der Batterie Computer
Über den Batterie Computer muss ich nicht viel sagen, außer das dieser die 100A Variante von Votronic ist. Und warum nicht der Batterie Computer von Victron ? Ganz einfach. Der Votronic war eigentlich für den vorherigen Wohnwagen vorgesehen und daher schon vorhanden und das Display ist wesentlich schöner als das vom Victron. Einbau Beispiele findet man im Netz genügend, daher werde ich nicht weiter darauf eingehen.