Da wir gelegentlich Autark stehen soll bei unserem neuen Wohnwagen der Akku (dazu in einem anderem Beitrag mehr) mit Solar geladen werden. Normalerweise klebt man sich ein bis zwei Solarpanele aufs Dach und bohrt ein Loch ins Dach um das Solarpanel mit dem Laderegler zu verbinden. Das Dach ist ein Alufiber Dach welches ich aber nicht gleich mit einem Loch versehen möchte. Außerdem hat so ein Solarpanel ein ganz schönes Gewicht. Und sollte man gezwungen sein unter Bäumen zu stehen, bringt das Panel nicht mehr viel. Daher muss eine Alternative her. …
Das Solarpanel
Zur Auswahl stehen Solarkoffer, Solartasche und normales Solarpanel. Der Solarkoffer ist teurer und meist auch schwerer als ein einfaches Solarpanel bei gleicher Leistung. Von vorteil ist hier die Kompaktheit und Stabilität beim aufstellen. Die Solartasche ist kompakt und leicht aber wesentlich teurer. Es werden immer wieder günstigen Solartaschen angeboten, welche aber ldt den Tests der Nutzer selten gute Leistungswerte bringen. Die guten Solartaschen liegen also in Preisregionen für die man mindestens 5* 100Wp Module bekommt. Also bleibt mir nur ein normales Solarpanel. Ich habe letztlich Aufgrund der Abmaße und des Gewicht für ein Mikrokristallines 100Wp Modul in Schindeltechnologie entschieden. Mit 5,5 kg ist es vergleichsweise Leicht und bei ca. 50 cm x 96 cm noch recht kompakt.
Zwei Stützfüße hab ich noch angebaut und fertig ist der Stromlieferant.
Der Solar Laderegler …
Auch beim Laderegler hab ich hin und her überlegt. Für mich kommt nur ein MPPT Regler in Frage. Es gibt mehrere billige Regler aus Fernost bei denen das Wort MPPT aufgedruckt ist und auch damit geworben wird, aber damit fange ich erst gar nicht an. Selbst wenn ich die Solaranlage nur ab und zu nutzen werde, ist es für mich wichtig, das alles Ordentlich funktioniert. Von ECTIVE gibt es jetzt vergleichsweise Preiswerte Laderegler mit und ohne Solar Computer und mit Bluetooth. Mit diesen habe ich zwar noch keine Erfahrung. Aber ich werde diese noch Testen. Da ich aber schon Komponenten von Votronic und Victron Energy verbaut habe(dazu später mehr), wollte ich auch einen Laderegler von einer dieser Firmen. Zur Auswahl stehen Votronic MPP 165 DUO Dig oder MPP 250 DUO Dig und von Victron Energy der SmartSolar MPPT 75/10 oder MPPT 75/15. Die Votronic Laderegler haben einen zusätzlichen Ladeausgang für eine Starterbatterie. Wäre also ein Vorteil bei einem Wohnmobil. Für einen Wohnwagen ist dieser Vorteil un relevant. Ein weitere Vorteil vom Votronic Laderegler den aber nur die Regler ab MPP 250 haben ist der AES Ausgang. Da ich zwar einen Kühlschrank mit AES (Automatischer Energie Auswahl) habe, aber mein Solarpanel derzeit nicht fest verbaue, ist dies auch nicht unbedingt relevant. Mit dem zusätzlichen Bluetooth Modul wäre auch der Laderegler und mein Batterie Computer wie man so neudeutsch sagt smart. Was mich eher stört ist der Lüfter. Nicht das mich das Geräusch stören würde. Nein es ist das Problem mit mechanischen Bauteilen welche irgendwann versagen. Ich will nicht wissen wie viele Lüfter ich schon bei Computern getauscht habe. Da auch der Bluetooth-Connector noch mal so teuer ist wie der Laderegler, wäre das auch ein ganz schöner brocken. Das kann man sich ja evtl für später aufheben. Also nun zu den Vor und Nachteilen der Victron Laderegler und warum ich mich dann auch für einen Victron entschieden habe. Der Smartsolar von Victron hat Bluetooth schon eingebaut. Hierüber ist das Programmieren eigener Ladekennwerte sehr einfach. Kein Lüfter. Als Nachteil würde ich den fehlenden AES Ausgang nennen. Ist aber für die meisten Leute nicht relevant. Es gibt Leute die einen fehlenden Anschluss für einen Temperatursensor bemängeln wie ihn die Votronic Geräte haben. Erstens ist ein Temperatursensor direkt im Laderegler eingebaut(für mich ermal auch ausreichend) und zweitens ist durch das eingebaute Bluetooth der Laderegler in der Lage mit zum Beispiel dem Smart Batterie Sense eine Einheit zu bilden und die Ladekennlinie entsprechend der Temperatur anzupassen wie es die Votronic Laderegler auch tun. Warum also der Victron? Ich habe den Victron SmartSolar MPPT 75/15 recht günstig bekommen. Es war also hauptsächlich das Geld ausschlaggebend. Da ich die Victron Connect APP Aufgrund des Smart BatterieProtect sowieso auf dem Telefon habe, benötige ich auch erst einmal keine neue APP.
Der Anschluss …
Wie man den Laderegler an die Batterie anschließt sollte jedem klar sein. Wichtig ist nur immer erst den Laderegler anschließen. Dann stellt dieser sich auch auf die genutzte Batteriespannung ein. Wichtig ist auch nie die Batterie abklemmen solange ein Solarpanel angeschlossen ist. Was eher Interessant ist, der Anschluss des Solarpanel. Wie schon erwähnt gehe ich nicht durchs Dach. Also bleibt nur eine Wand oder der Fußboden. Da ich Aufgrund Mover Einbau eh ein Loch in den Fußboden bohren muss. bietet sich natürlich der Fußboden an. Doch welche Buchse/Stecker und wohin damit. Grundsätzlich bin ich ja ein fauler Mensch. Daher kommt bücken und nach dem Anschluss suchen nicht in Frage. Fendt hat auf der Deichsel eine Abdeckung mit zwei größeren Löchern um den 13pol und 7pol Stecker bei nicht Nutzung verstauen zu können. Da an neueren Wohnwagen nur der 13pol Stecker genutzt wird, kann ich mir das Loch für den 7pol Stecker zu nutze machen. Also den Computer angeworfen, ein Adapter konstruiert und mit dem 3D Drucker in ABS ausgedruckt. Da ich auch gleich einen Außenanschluss für die Sat Antenne benötige, habe ich diese gleich mit integriert. Als Solar Stecker habe ich bei POLLIN einen hochstrom Stecker mit Einbaubuchse(25mm) gefunden welcher bis 20A vertragen soll. Dieser wird einfach mit 4qmm Solarleitung angeschlossen und fertig.
Erster Test
Bei meinem ersten Test konnte ich auch gleich ordentlich Strom in mein Akku pumpen. Der Vorteil dieser Lösung ist auch, dass ich das Solarpanel nach der Sonne ausrichten kann. Dies bringt mindestens 30 % mehr Leistung als flach liegende oder aufgeklebte Solarpanele.
6,2 A bei eine Grundlast von 0,3 A ergibt einen Strom von 6,5A und 13V sind das 84,5 W an Leistung. Ich komme so auf ca. 500 Wh am Tag. Mit diesem Panel ist mein Akku mit 100Ah in zwei Tagen wieder voll, wenn ich maximal 80% der Kapazität nutzen würde was bisher noch nie der Fall war.
Fazit
Alles in allem bin ich zufrieden mit meiner Lösung.